Montag, 11. April 2011

Die Propaganda der Risikosozialisten

hier: eine kurze Analyse der Bayerpropaganda in Sachen CO-Pipeline

1. "Die Sicherheit der CO-Pipeline geht über die gesetzlichen Vorgaben weit hinaus"

Dies ist nicht etwa eine technische Aussage sondern eine moralische. Bayer will sagen, dass sie im Vergleich zu Anderen die besten CO-Pipelinebauer sind.

Technisch sicher dagegen hieße: unser CO zerfällt bei unkontrollierter Freisetzung in für den Menschen völlig unproblematische, ungifige Gase. Aber genau das kann Bayer natürlich nicht sagen.

Die CO-Pipeline ist also systembedingt niemals sicher!

Da passt es ins Bild, dass Bayer bisher nicht nachhaltig als Pipelinebauer in Erscheinung getreten ist.

2. "Absolute Sicherheit gibt es nicht"

Diese Aussage der CO-Pipelinefreunde ist falsch!

Schon geringe Mengen CO-Gas führen beim Menschen zum Tode. Das ist absolut sicher und wissenschaftlich erwiesen.

3. "Risiko gehört zum Leben"

Klar, Leben ist Risiko. Desshalb kaufen wir Autos mit Airbags und ABS, regeln unseren Verkehr mit Ampelanlagen und halten die Augen auf. Risiko, d.h. auch Suche nach Chancen, um bestmöglich die Färnisse des Lebens zu meistern. Wir riskieren etwas, um Chancen zu wahren. Klassisch etwa beim Lottospiel.

MERKE: Im Falle des "Platzens" der CO-Pipeline, die Bayer durch Deine Siedlung verlegt hat, kommst Du mit Deiner ganzen Familie um, Deine Nachbarn gleich mit. Das ist kein Risiko, das ist Schicksal. Keine Chance!

4. "Die Wahrscheinlichkeit, dass es zu einem Bruch der CO-Pipeline kommt ist extrem gering"

Wie wahrscheinlich war denn "Köln-Pesch" (2008 wurde hier vor der Haustür der Bayer AG eine Sauerstoffleitung in vier Metern Tiefe angebohrt und explodierte)? Die Chance aber, den Bruch der CO-Pipeline in der freigesetzten CO-Wolke nicht zu überleben, oder nur mit schwersten gesundheitlichen Langzeitschäden, liegt bei 100%.

Haben Ingenieure bei Bayer oder beim TÜV-Rheinland keine Phantasie? Haben sie sich ihr Gewissen abkaufen lassen oder glauben sie den Zahlen, die sie da zu Wahrscheinlichkeiten zusammen multiplizieren, am Ende mehr als ihrem Verstand? Oder überlassen Sie die Interpretation der Daten anderen, z.B. der Konzernleitung?

Hier ist es dann endlich eine echte Risikoabwägung: Ob Ingenieur oder Vorstandsvorsitzender, die Chancen, damit auch im schlimmsten Fall ungeschoren davon zu kommen, sind offenbar größer, als die Risiken, beim Bruch der CO-Pipeline mit unterzugehen und sich zivil- oder strafrechtlicher Verfolgung ausgesetzt zu sehen.

Wir erinnern uns: der Schuldige wurde ja bereits vom ehemaligen Regierungspräsidenten Jürgen Büssow benannt. Der Baggerfahrer.

Schicksal für Bayer: die CO-Pipeline geht gar nicht erst in Betrieb.

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Analog zu Frank Schirrmacher "Die neun Gemeinplätze des Atomfreundes"