1700 Jobs sollen jetzt überraschend am Bayer-Standort Deutschland platt gemacht werden. Soweit die erste Weihnachtsbotschaft des neuen Vorstandsvorsitzenden Marijn Dekkers an seine lieben Mitarbeiter.
Wir erinnern uns an die aktuellen Rahmenbedingungen: die Konjunktur brummt, der Konkurrent BASF schließt für die nächsten fünf Jahre betriebsbedingte Kündigungen aus, Facharbeitermangel allerorten, demographische Krise wg. Nachwuchsmangel.
Offenbar hat Dekkers in seiner Zeit als „bestbezahlter Praktikant des Konzerns“ unter Werner Wenning etwas falsch verstanden. Was Dekkers jetzt seinen Mitarbeitern als erste leichte Sanierer-Fingerübung präsentiert entspricht im Stil der Neuinterpretation des „Wohls der Allgemeinheit“ unter Werner Wenning, um die Rendite auch im Nachkommastellenbereich flexibel zu gestalten. Nur, der Alte keilte vor den Werkszäunen rum, mit Giftgasleitungen durch Wohnsiedlungen - das Ganze auch noch als Bekenntnis zum Standort NRW pseudo-religiös überhöht und dafür abgefeiert von CDU, FDP, SPD und all den anderen IGBCElern.
Unvergessen: die IGBCE lobbyierte und feierte gerne, laut und aggressiv mit. Man gab sich das Image einer Hausgewerkschaft die dem Chef sagen darf wo der Hammer hängt..
Solange die Konzernleitung nur draußen vor den Werkstoren rumräubert ist ja auch leicht Zustimmen. Da unterstützen die IGBCE Kollegen im Landtag gerne auch eine Politik gegen die eigenen Nachbarn, die im Zweifel halt hilflos am Bayer-Giftgas ersticken. Dank oder sogar wegen der IGBCE ist es seither ja auch ganz offiziell ins Rohrleitungs-Gesetz gegossen: zum „Wohl der Allgemeinheit“.
Doch jetzt kommt da der international gefeierte Sanierer Dekkers daher und pfeift was auf die IGBCE. Und plötzlich sitzen diese Selbstüberschätzer-Gewerkschafter mit den Gegnern der CO-Giftgasleitung in einem Boot. Wenigstens aus der Sicht des neuen Bayer Managements: freie Verfügungsmasse im globalen Monopoly – ohne Rücksicht auf Verluste – natürlich – klar - wie immer - zum Wohl der Allgemeinheit – was sonst - sozialverträglich eben.
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