Sonntag, 30. September 2007

Übermorgen Szenario


Auch im Neuen Angerbogen (Duisburg Süd) läuft die Pipeline quer durch Wohnsiedlungen oder in deren unmittelbaren Nähe. Hier konnte man beispielsweise Mitte August gleich zweimal erleben, wie ein mögliches Unfallszenario einer Leckage in der CO Giftgasleitung ablaufen könnte. Eine Inversionswetterlage bei ganz leichter Südwestbrise am Samstagabend (18.8.): der Grill qualmt leise vor sich hin, die Würstchen brutzeln in ca. 15 Minuten gar. In diesen 15 Minuten breitet sich über einen 300 Meter langen und ca. 50 Meter breiten Streifen der Grillschwaden in unmittelbarer Bodennähe langsam über der hiesigen Neubausiedlung aus. Von erhöhter Position aus kann man sehr deutlich die Grenze der "kontaminierten" bodennahen Luftschicht in ca. zwei Meter Höhe erkennen. Im Falle einer CO Giftgasfreisetzung wäre in diesem Streifen wohl kein Überleben mehr möglich. Vier, fünf Familien hätte es leicht beim Abendessen erwischen können.

Samstagabend kurz vor 11 Uhr: Feuerwerk beim Hotel Landhaus Milser, vor dessen Haustür die CO-Pipeline ebenfalls zu liegen kommt. Ca 10 Minuten Leuchtraketen usw. Im Licht der Straßenlaternen an der B8 kann man die klar getrennten Luftschichten deutlich erkennen: im Bodenbereich steht der Qualm wie dichter Nebel, scharf abgegrenzt darüber die zweite, klare Luftschicht. Eine Leckage in der CO Pipeline jetzt und hier hätte die fröhliche Festgesellschaft schnell und unbemerkt für immer verstummen lassen.

Es könnte auch die Bundesligamannschaft der Bayer AG sein, Bayer Leverkusen, die auf dem Weg zu einem Ligaspiel vielleicht mal im Landhaus Milser eincheckt (viele nationale und internationale Fußballclubs kehren hier ein, sogar der Fußballweltmeister 2006, die italienische Nationalmannschaft, hatte hier sein Hauptquartier). Oder stellt Bayer in einem solchen Fall den Betrieb der CO Pipeline für ein paar Stunden ein - wegen Wartungsarbeiten selbstverständlich?