Seit
Jahr und Tag bügelt Bayer jeden Einwand gegen die CO(=KohlenMonoxid)-Giftgasleitung*) damit
ab, dass die Leitung sicher sei. Nicht einfach nur so sicher, sondern so super
sicher, dass man sich über mögliche Risiken gar nicht mehr zu unterhalten
braucht. Und zwar die Leitung an sich. Dabei ist es völlig unerheblich wie die
Leitung in den Bogen verkorkst wurde, ob man vorher, nachher oder überhaupt
nach Bombenblindgängern detektiert oder ob in Köln Pesch ein Bohrtrupp
unfreiwillig demonstrierte wie man eine Sauerstoffleitung sogar in fünf Metern
Tiefe und ohne Bagger zur Explosion bringen kann. Die CO-Giftgasleitung ist für
die Bayer-Manager mit magischen Kräften ausgestattet, die sie "unsterblich"
und damit sicher macht. Also: warum sollte dieses Zauberwerk nicht auch durch Wohnsiedlungen
verlegt werden?
Die
spinnen bei Bayer? Nein, die glauben das wirklich.
Der
Philosoph Markus Gabriel beschreibt dieses irre Verhalten, dass jeder Erfahrung
diametral entgegensteht, als das was es tatsächlich ist, Fetischismus:
"Unter
Fetischismus versteht man die Projektion übernatürlicher Kräfte auf einen
Gegenstand, den man selbst gemacht hat. Diese Projektion wird vorgenommen, um
die eigene Identität in ein rationales Ganzes zu integrieren. Wenn man sich als
Teil eines Ganzen begreift, das man irgendwie verstehen kann, fühlt man sich
abgesichert. Man kann leichter mit dem Gedanken leben, dass die Dinge schon
geregelt sind, als mit dem Gedanken, dass wir in gesellschaftlicher Kooperation
dafür sorgen müssen, dass nicht alles zusammenbricht... Damit wird die
individuelle Verantwortung ... auf Distanz gebracht." (aus: Markus
Gabriel, Warum es die Welt nicht gibt, 2013)
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*) es ist tatsächlich CO=Kohlenmonoxid(Stichwort: Rauchgasvergiftung, perfide geruchlos in seiner reinsten Form) nicht das CO2=Kohlendioxid=Klimagas