Wenigstens teilweise gesehen, ab da, wo die Tochter vom
Vater erzählt, der in der Bayer-Chlorchemie krank gemacht wurde. Als Bayer ihn
dann da raus holte soll er Bayer auch noch dankbar gewesen sein ob der großen (unerwarteten?)
Führsorge.
Das kann man aus heutiger Sicht wohl kaum noch verstehen. Wenigstens
nicht, wenn man nicht „beim Bayer“ schafft. Denn wenn man etwas später Werner
Wenning hört, der ja jetzt den Aufsichtsrat führt, scheint es nicht ungedingt ausgemacht,
dass hier heute ein anders Denken herrscht. Da schwadroniert Herr Wenning wie
schön es doch damals in Südamerika war, vom Ruf des guten Bayer der es leicht
machte auch in der Politik „Gehör“ zu finden. Es spricht einiges dafür, dass
Herr Wenning das auch heute noch in NRW erwartet. So ist Bayer ja ganz
offensichtlich auch an die CO-Giftgasleitung gekommen, die Peer Steinbrück, noch
als Ministerpräsident, für Wenning eingestielt hat.
Und dann Marijn Dekkers, der 2010 von Wenning den
Staffelstab im Vorstandsvorsitz übernahm… gleich mehrfach übrigens, wg. der
Fotografen. Marijn Dekkers, der erste „Nicht-Bayer“ an der Konzernspitze, von
Werner Wenning höchstpersönlich als Nachfolger auserwählt.
Der Konzernwerbespruch „science for a better life“ hätte in so
entzückt meint Dekkers. Und erst die Moleküle die Bayer da so zusammen mischt.
Die können zwar auch mal schlechtes tun (wie offenbar die Moleküle von Lipobay)
aber man muss doch das Gute in ihnen nach vorne bringen (tote Bienen können
nicht stechen?).
Die anderen beiden bekannten Dekkers-Sätze, den von der
mangelnden Risikobereitschaft der Deutschen und den vom lästigen Rechtsstaat
hat er dann im Film nicht mehr gesagt, und wenn, wurden sie ´rausgeschnitten.
Das neue Wenning-Bayer jedenfalls hat sich von seiner
Geschichte verabschiedet. Wie die Doku aufzeigte: „Beim Bayer“, also Wohnungen,
Sport, Musik, Tanz oder medizinische Versorgung für die ganze Familie gibt es
nur noch im Fotoalbum. Das Wenning-Bayer baut lieber CO-Giftgasleitungen durch die
Siedlungen seiner Nachbarn.