Während er seine zivile Nachbarschaft auf 67km mit CO-Terror behelligt, weil es angeblich anders nicht geht, meldet der Konzern jetzt seine Polyurethanproduktion in Dormagen auszubauen: mit „höchster“ Sicherheit! Denn die hat natürlich „höchste“ Priorität!
Phosgen und Salzsäure sind nicht zu unterschätzen... lesen wir hier:
http://www.ngz-online.de/dormagen/nachrichten/Bayer-investiert-150-Millionen_aid_826738.html
http://www.ngz-online.de/dormagen/nachrichten/Meilenstein_aid_826737.html
Zusammengefaßt: weil alles so gemeingefährlich ist soll die neue Polyurethan-Produktionsanlage "eingehaust" werden. Und es kommt noch besser: die Fabrik soll mit Sensoren ausgestattet werden, um schon beim kleinsten Phosgen-Austritt die Anlage 'runter zu fahren. Und mehr noch: das ausgetretene Phosgen soll sogar abgesaugt und neutralisiert werden.
Eine bisher offenbar nicht übliche Vorgehensweise. In Krefeld würden bei einer Phosgen-Havarie wohl immer noch die Sirenen heulen und die Einwohner aufgefordert die Fenster zu schließen. Oder bei einer Havarie der CO-Giftgasleitung würde man solange warten bis sich die Giftwolke verflüchtigt hätte, um dann die Opfer zu bergen.
Gelten diese "höchsten" Sicherheitsstandards nur in Dormagen?
Oder anders: Warum baut Bayer nicht gleich eine zweite Einhausung in Dormagen für die Polycarbonat-Produktion? Natürlich nach ähnlich hohen Sicherheitsstandards wie beim Polyurethan!
Das hätte für alle Beteiligten nur Vorteile:
- die CO Produktion vor Ort (Linde und Praxair) könnte die Dormagener Polycarbonat-Produktion direkt vor Ort versorgen und nicht erst über eine 67km lange Giftgasleitung durch Wohngebiete
- die nicht ungefährliche Plastikproduktion am Standort Krefeld-Uerdingen könnte ersatzlos gestrichen werden
- die bisherigen Arbeiter und Angestellten in Uerdingen würden die neuen hoch modernen und den neuen höchsten Sicherheitsstandards entsprechenden Arbeitsplätze im nahen Dormagen übernehmen
- Phosgen, CO und was sonst noch alles, bedrohte nicht mehr die Stadt Krefeld: ein Leben ohne Bayer-Sirenen in greifbarer Nähe, das war bisher kaum denkbar
- auch die CO-Giftgasleitung bedrohte nicht länger die Zivilbevölkerung, das CO würde genau dort produziert wo es auch gebraucht wird und wie es sich nach internationalen Standards gehört
- das CO-Giftgaspipeline-Havarie-Risiko für Bayer und die gesamte NRW-Kunststoffindustrie entfiele
Ist es das nicht Wert? Für gerade mal 150 Mio EUR? Oder 3% des Unternehmensgewinns im schwachen Geschäftsjahr 2008?
Das Desaster mit Lipobay/ Baycol, dem Cholesterinsenker, den Bayer 2001 wegen 50 Toten vom Markt nahm, kostete den Konzern bis heute schon über 1000 Mio EUR!!!