Trotz Finanzkrise, deren ganze Wucht uns ja erst im kommenden Jahr trifft, so jedenfalls prophezeit unsere Bundesregierung, spielen deren Protagonisten schon wieder das alte Multimilliarden-Spiel mit Derivaten und Obligationen und scheffeln weiter obszöne Einkommen und Boni, jetzt allerdings direkt abgezweigt aus den Rettungspaketen der immer noch schockstarren Steuerzahler.
Was das mit der CO-Giftgaspipeline zu tun hat ist nur zu offensichtlich:
beide Fälle sind ohne einen aus dem Ruder gelaufenen Kapitalismus kaum denkbar. Sie sind das Ergebnis einer Politik die zulässt, dass Ethik und wirtschaftliche Ordnungsprinzipien durch das Primat der Gier ersetzt werden: unternehmerische Risiken trägt ab sofort der Steuerzahler.
Und genau so, nur eben mit CO-Giftgasleitungen außerhalb der Werkszäune, wird der kontrollierte Versuch im bisher immer noch eingehegten "Chemielabor" (nichts anderes stellt eine Chemiefabrik ja da) einschließlich des Versagensrisikos, aufgegeben, und aus ehemals zivilen Nachbarn vor der Labortür/ vor dem Werkszaun, werden humanoide Lackmuspapierchen - unfreiwillig, klar, aber dafür kostenlos! Wenn sie massenhaft tot umfallen, ist wohl etwas schief gelaufen.
Und wie schon die Banker, tun auch die Bayer-Manager "Gottes Werk" (Goldman-Sachs-Chef: "Banken verrichten Gottes Werk") und verkünden mit ihren verblendeten Betriebsratsjüngern die frohe Botschaft der freien Märkte, ohne zu merken, dass sie längst zu Totengräbern unserer freiheitlichen Wirtschafts- und Sozialordnung mutiert sind. Ihr fanatisches Credo: "die Pipeline ist sicher"... Zeichen einer Totalentwurzelung, die selbst das Urwissen um die Zerbrechlichkeit menschlicher Werke, mit eigens erstellten Unwahrscheinlichkeitsquotienten aushebeln zu können glaubt.
Nicht eimal als letztes Jahr direkt vor ihren Werkstoren, in Köln-Pesch, eine in sechs Metern Tiefe liegende Sauerstoffpipeline aufgebohrt wurde, kamen Zweifel daran auf, eine CO-Giftgasleitung sicher durch Wohngebiete betreiben zu können. Das ist Fanatismus. Tödlicher Fanatismus.