„Haus und Grund“ in Duisburg meint, die Grundstücke entlang der CO-Pipeline seinen nichts mehr wert. Sie hätten nur noch die Qualität eines Industriegeländes.
Allein im Neubaugebiet „Neuer Angerbogen“ in Duisburg-Süd bezifferte sich ein solcher Totalverlust auf mindestens 20 Mio. EUR – wenn nur die bisher verkauften Baugrundstücke berücksichtigt werden - das entspricht ca. 250 EUR/ qm. Einschließlich der hochwertigen Bebauung hätten die Familien hier in den letzten zwei Jahren schätzungsweise 60 Mio. EUR in den Sand gesetzt.
Hinzu kämen Kosten für jahrelange Schadensersatzprozesse gegen die Verkäufer dieser Grundstücke, Vodafon und Stadt-Duisburg (die 'von nichts gewusst haben'), und gegen die Bezirksregierung, die diese Leitung genehmigt hat.
Und das auf nur 500 Metern Pipelinetrasse, die zudem hier leicht auch 1 km weiter südlich durchs Feld geführt werden könnte *).
Auf einer Gesamtlänge der CO-Pipeline von 70 km summiert sich der Gefährdungskorridor - bei mal angenommenen 500 m zu beiden Seiten der Trasse - auf 70 Mio. qm. Konservativ gerechnet, nur mal einen durchschnittlichen Wertverlust von 10 EUR/ qm angenommen, kommt man auf einen volkswirtschaftlichen Schaden von 700 Mio. EUR für die Anlieger. Ohne Schadensersatz! Einfach mal so an die betroffenen Bürger durchgereicht. Nicht etwa an den anonymen Steuerzahler, nein! Sondern beispielsweise an junge Familien, wie hier im Angerbogen, die ihr ganzes Geld zusammengeschmissen haben, die sich bei Banken und Sparkassen verschuldet haben, um ihren Traum vom Häuschen am Stadtrand mit ein bisschen Natur drumrum verwirklichen zu können. Nun sitzen sie in der Falle und können nur beten, dass die Pipeline nie in Betrieb geht.
Viele würden am liebsten sofort wieder verkaufen, statt ihre Kinder in den nächsten Jahren in den hiesigen Kindergarten oder die benachbarte Schule schicken zu müssen, an der die Giftgasleitung unmittelbar vorbei führt.
Die Bayer AG selbst kostet die Pipeline wohl nur 70 Mio. EUR.
Das mal vor dem Hintergrund der 2006er Kennzahlen des Bayer Konzerns betrachtet... da bleibt einem einfach die Spucke weg.
*) die südlichere Trassenführung käme Bayer eine paar EUR teurer, da sie ca. 200 m durch ein Wasserschutzgebiet der Klasse I und II geführt werden müsste, was die untere Wasserbehörde nur unter zusätzlichen Sicherheitsauflagen, die Projektleitung spricht von einem „Microkanal“, genehmigen würde.