Dienstag, 9. November 2010

Die Bekenner der Giftgasleitung

Bayer bekennt sich zum Standort NRW indem es Giftgasleitungen durch die Städte verlegt, die CDU bekennt sich zur Bayer-CO-Giftgasleitung weil sie sonst gar kein Argument mehr hat.

Trotz des hohen Gefährdungspotentials für die Wohnbevölkerung wurde bisher weder die Trassenführung korrigiert, etwa um einen Sicherheitsabstand zu Siedlungsgebieten einzuhalten, noch wurde die Notwendigkeit einer durch Wohnsiedlungen geführten Kohlenmonoxid-Leitung zwischen Dormagen und Krefeld-Uerdingen, die dieses Risiko rechtfertigen könnte, plausibel dargestellt.

Es gibt kein überschüssiges Kohlenmonoxid in Dormagen, denn die dortigen Kapazitäten werden für eine neue World-Scale Polyurethan(TDI)-Anlage benötigt. Im Gegenteil: für die geplante Produktion von 300.000 Jahrestonnen TDI müssen die vor Ort bereits vorhandenen Kohlenmonoxid-Kapazitäten mindestens verdoppelt werden.

Warum am perfekt vernetzten Bayer Standort Krefeld-Uerdingen ausgerechnet Steam-Reformer nicht wirtschaftlich betrieben werden können, da hierbei anfallender Wasserstoff angeblich nur unterfeuert oder abgefackelt werden könnte, ist nicht nachvollziehbar. Denn genau wie der Standort Dormagen ist auch Krefeld-Uerdingen an das Wasserstoff-Rohrleitungsnetz NRWs angeschlossen.

Das Risiko einer Kohlenmonoxid-Pipeline ist betriebs- und volkswirtschaftlich nicht kalkulierbar. Die Leitung selbst ist das Risiko: bei jedem Zwischenfall an der Trasse oder der Leitung droht immer, auch ohne Gasaustritt, die sofortige Stilllegung.

Damit wird die Kohlenmonoxid-Pipeline nicht nur zur unzumutbaren Dauerbelastung für die Wohnbevölkerung, sondern letztlich auch für Bayer, da sie ihren Zweck nicht erfüllen kann.

Das sollte man - auch bei der CDU - erkennen!

Wer sich dann immer noch bekennen möchte kann ja in die Kirche gehen!